Wildgänse 

Biologie

Die Saatgans ist ein wenig kleiner als die Graugans und ähnelt im Aussehen der Kurzschnabelgans. Sie ist eine echte Gans (Anserini) unter der Gattung Feldgänse (Anser).  

Lebensweise

Die grundsätzlich graubraune Saatgans zeichnet sich durch ihr dunkelbraunes Gefieder an Hals und Kopf aus. Die Brust und der Bauch sind hellbraun, die Körperpartie um die Schwanzunterseite ist weißlich gefärbt. Die Flügeldecken sind dunkelbraun mit einer auffälligen Querbänderung. Charakteristisch für die Saatgans ist die Färbung des an den Seitenkanten gezähnten Schnabels. Die Grundfarbe ist schwarz und weist eine orangefarbene Binde auf, deren Ausprägung charakteristisch für die verschiedenen Unterarten ist. Außerdem ist er im Vergleich zur Kurzschnabelgans recht lang. Auch die Farbe der Ruder kann von blass bis orangerot variieren.

In Mitteleuropa ist die Saatgans ab Ende September Wintergast. Sie ist in kleineren Verbänden bis weit ins Binnenland anzutreffen (Alpenrand). Sie äst auf landwirtschaftlichen Flächen: Erntereste von Kartoffeln, Getreidekörner, Zuckerrüben, Mais, Würmer oder auch das Wintergetreide. Dabei können erhebliche wirtschaftliche Schäden entstehen.

Fortpflanzung

Saatgänse führen eine monogame Dauerehe. Der Partner wird im zweiten oder dritten Lebensjahr im Überwinterungsgebiet gesucht. Im März ziehen sie dann gemeinsam gen Norden. In der Tundra liegt Ende Mai noch Schnee. Die Brut beginnt daher in Abhängigkeit vom Brutgebiet in den Monaten Mai / Juni. Die Auswahl der Bruthabitate ist bei der Saatgans groß: Nadel- und Birkenwälder, Moore, Waldsümpfe, Schilfinseln, Strauch-, Moos-, und Flechtentundra aber auch fernab von Gewässern auf Schotterfeldern können diese gelegen sein. Die Eier werden, wie bei allen Gänsearten, nur vom Weibchen bebrütet. Das Männchen bewacht das Nest. Nach 1 ½ Monaten sind die Jungtiere flügge, ziehen mit den Elterntieren in die Überwinterungsgebiete und bleiben bis ins nächste Jahr im Familienverband. Nichtbrütende Tiere unternehmen gemeinsame Mauserzüge: Ein bekanntes Mausergebiet der Saatgans ist die Nordmeerinsel Nowaja Semlja. 

Nahrung

In den Brutgebieten im nordöstlichen Europa (Mittel-Nordskandinavien bis Ostsibirien), besteht die pflanzliche Nahrung überwiegend aus Flechten, Gräsern, Kräutern, Wasserpflanzen, Beeren und Bohnen. Die Bohnen im Nahrungsspektrum verhalfen der Gans zu ihrem Englischen Namen bean goose. Auch die lateinische Bezeichnung nimmt darauf Bezug (faba=Bohne). Jungtiere ernähren sich neben pflanzlicher Kost überwiegend von Insekten, Weichtieren und Fischeiern.

Besonderheiten

Der lateinische Name Anser fabalis wie auch der englische Name „Bean Goose“ lautet übersetzt „Bohnengans“, da Bohnen Teil des Nahrungsspektrums in den Brutgebieten sind. In den Überwinterungsgebieten ist die Gänseart jedoch häufig auf Getreidefeldern und Wiesen anzutreffen, daher hat sich im Deutschen der Name Saatgans durchgesetzt.

 

 

 

 

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