Ems-Weser-Marsch 

Der Naturraum Ems-Weser-Marsch* umfasst die Ostfriesischen Inseln, die ostfriesischen Seemarschen und die Fluss-See-Marschen der Weser und Ems. Die Inseln sind erdgeschichtlich sehr junge Formen, die im Atlantikum ab 5500 v.Chr. mit Anstieg des Meeresspiegles aus einem Strandwall vor dem Wattengürtel entstanden sind. Der Meerdurchbruch zwischen den Inseln bildet heute ein Seegat. Hier erzeugen die Tideströme und der Seegang sehr komplexe Transport- und Ablagerungsformen des Küstensandes. Die Marschen sind postglaziales Schwemmland. Beginnend im 11. Jahrhundert wurden die Marschen zur Landgewinnung eingedeicht, um sie vor den Einwirkungen der Gezeiten zu schützen Sie gliedern sich in Hochland und Sietland. Das Hochland ist ein oft mehrere Kilometer breiter, erhöhter Uferrücken, durch Deiche vom Watt getrennt. Nährstoffreiche, schwere Böden erlauben hier einen intensiven Ackerbau mit den Hauptfrüchten Winterweizen und Kartoffel. Das zum Land hin anschließende tiefer liegende Sietland, das durch ein Sedimentationsdefizit entstanden und oft aus reinem Torf aufgebaut ist, bildet ausgedehnte Niederungen, die überwiegend als Grünland genutzt werden.Die weiten ebenen Marschflächen, mit Höhenunterschieden von maximal 5 m, liegen zum Teil unter dem Meeresniveau. Der Grundwasserspiegel liegt nur wenige Zentimeter unter der Bodenoberfläche, so dass eine intensive Entwässerung erforderlich ist. Dadurch sind Baue von Kaninchen, Fuchs und Dachs nur in Aufschüttungen - den Warften - oder Deichen möglich.Zum Land hin herrscht ein Sedimentationsdefizit, welches das Auftreten von ausgedehnten Niederungen bedingt. Das spezielle Küstenklima lässt mit seinen starken Seewinden im Küstenbereich kaum Baumbewuchs zu und weist geringere Niederschläge als im angrenzenden Binnenland auf. Die charakteristische Vegetation dieses Naturraumes ist die Salzvegetation der Watten, die sandige Dünenvegetation der Inseln und die Wiesen und Weiden der eingedeichten Marschen.

* verändert nach Meyen Schmithüsen (1953- 1961) aus "Statistische Analysen der Einflussfaktoren auf die Feldhasenpopulation in Niedersachsen" (HESKAMP, 2005)

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