Wildgänse (Anserinae)
Kanadagans - Biologie
Die Kandagans gehört zur Gattung der Meergänse (Branta) und ist mit bis zu einem Meter Körpergröße, die größte Gänseart in Europa.
Lebensweise
Die ursprüngliche Heimat dieser Gans ist Nordamerika. In Nordamerika weiß man, dass wenn die Kanadagänse ziehendann ein Wechsel der Jahreszeiten bevorsteht. In Europa verbreitete sich die Kanadagans erst um die Mitte des 20. Jahrhunderts durch entflohene Gänse aus der Ziergeflügelhaltung oder durch gezielte Auswilderungen. Wie alle Gänse der Gattung Meergänse besitzt sie schwarze Ruder (Beine) und einen schwarzen Schnabel. Der schwarze Kopf und Hals mit dem großen weißen Wangenband, der sich von der Kehle bis hinter die Augen erstreckt, sind weitere charakteristische Erkennungszeichen. Die schwarze Halsbefiederung ist scharf gegen die graue Brust abgegrenzt.
In Parkanlagen sind die Gänse nicht immer willkommene Gäste. Sie verschmutzen mit ihrem Kot Wege und Rasenflächen und eutrophieren die Gewässer. Auch kommt es durch aggressive Gänse während der Brut immer wieder zu Gefährdungen des Menschen.
Fortpflanzung
Eine flache Erdmulde, die mit wenig Pflanzenmaterial von der Umgebung abgegrenzt, aber reichlich mit Daunen versehen ist, dient als Nest. Die Balz, sowie die Paarung finden auf dem Wasser statt. Die Gans brütet von März bis Juni alleine das 4-6 Eier große Gelege aus. Der Ganter passt dabei auf die Gans und das Gelege auf. Die Elterntiere gehen, wenn die Gössel 3-5 Tage alt sind, in die Schwingenmauser und sind dann für gut 4-5 Wochen flugunfähig. Nach 60-70 Tagen sind die Gössel flugfähig und die Eltern fertig mit der Mauser. Dann wird gemeinsam die Welt von oben erkundet. Die Jungtiere bleiben bis zur nächsten Brut bei den Eltern. Handelt es sich um eine ziehende Population, müssen die Jungtiere auf ihrem ersten Flug ins Winterquartier lernen, wohin sie fliegen und wo Rastplätze sind. Denn der Vogelzug ist nicht genetisch fixiert sondern wird von den Jungtieren erlernt.
Nahrung
Im Sommer ernähren sich die Kanadagänse von Gräsern, Sumpf- und Wasserpflanzen. Sie gründeln bis 75 Zentimeter Tiefe. Im Winter äsen sie auf kurzen Gräserflächen an Land. Auf Weideflächen und Getreideäckern können alle Gänse Schäden verursachen. Hohe Siedlungsdichten und die ganzjährige Anwesenheit der Gänse tragen dazu bei, dass die Schäden mitunter enorm sein können. Man sagt, dass fünf Kanadagänse in etwa den Nahrungsbedarf eines Schafes haben. Sie fressen Getreide (auch reife Ähren), Gras, Tomatenplantagen, Kohl, Zucker- und Mohrrübenfelder, aber auch reife Maiskolben.
Besonderheiten
Die Kanadagans ist die weltweit am häufigsten vorkommende Gänseart.
