Wildgänse  (Anserinae)

Graugans - Jagdliches

Graugänse sind sowohl tag- als auch nachtaktiv. Wenn sie häufig gestört werden, verlagern sie ihre Nahrungssuche in die Nacht. Bevorzugter Brutplatz der Graugänse sind Seen mit breiten Riedgürteln und angrenzenden Wiesen, die sie zur Äsung nutzen. Äsungsplätze können aber auch weit entfernt liegen. Brütende Graugänse finden sich auch in Mooren, auf bewaldeten Inseln und in Flussauen.

Die Graugans ist ein Zugvogel, der für gewöhnlich im Winter nach Süden zieht. In den letzten Jahrzehnten ist eine Tendenz zu beobachten, dass Graugänse immer weiter im Norden überwintern, besonders in den Niederlanden oder überhaupt in den nicht zu weit nördlich gelegenen Brutgebieten, und dadurch zu Standvögeln werden. Begünstigt wird das durch eine intensivierte Landwirtschaft, die auch im Winter genügend Nahrung auf abgeernteten oder neu eingesäten Feldern bietet, dem geringeren Jagddruck als in Südeuropa sowie dem Klimawandel. Bis vor wenigen Jahrzehnten überwinterten noch fast alle Graugänse in den Marismas des Guadalquivirs und in Tunesien um den Ischkeul-See sowie in Westalgerien.

Die Wanderrouten der Graugans sind nicht genetisch fixiert, sondern werden in den verschiedenen Teilpopulationen an die Jungtiere weitergegeben. Neben dem Zug in die Überwinterungsquartiere gibt es einen sogenannten Mauserzug, der nicht brütende Tiere zu bestimmten Mauserplätzen führt. Seit den sechziger Jahren hat sich das Oostvaardersplassen zum wichtigsten Mauserplatz Europas entwickelt. Abgesehen von Paarungs- und Brutzeit leben Graugänse in großen Schwärmen.

Bejagung

Entwicklung der Graugansstrecke in Niedersachsen (inkl. Fallwild) seit 1982 (Anzahl Individuen)

Entwicklung der Graugansstrecke in Niedersachsen (inkl. Fallwild) seit 1982 (Anzahl Individuen)

Quelle: Niedersächsisches Ministerium für den ländlichen Raum, Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz

Für die Jahre 1957 - 1982 liegen die Daten zur Jagdstrecke nur gemeinsam für Wildgänse vor, eine getrennte Zuordnung ist nicht möglich.

Die Jagdzeit für Graugänse ist in Niedersachsen vom 16. Juli- 15. Januar außerhalb der unten aufgeführten Vogelschutzgebiete.

Vom 16. Juli - 30. November darf die Graugans in den folgenden Vogelschutzgebieten bejagt werden:

Nummer

EU Kennzeichen

Name des Vogelschutzgebietes

V01

2210-401

Niedersächsisches Wattenmeer und angrenzendes Küstenmeer

V03

2408-401

Westermarsch

V04

2508-401

Krummhörn

V06

2709-401

Rheiderland

V09

2509-401

Ostfriesische Meere

V10

2609-401

Emsmarsch von Leer bis Emden

V16

2909-401

Emstal von Lathen bis Papenburg

V18

2121-401

Unterelbe

V27

2617-401

Unterweser

V35

2719-401

Hammeniederung

V37

2832-401

Nds. Mittelelbe

V39

3415-401

Dümmer

V42

3521-401

Steinhuder Meer

V63

2309-431

Ostfriesische Seemarsch zwischen Norden und Esens

V64

2514-431

Marschen am Jadebusen

V65

2416-431

Butjadingen

Bitte beachten: Die untenstehende Graphik dient nur der räumlichen Darstellung der Vogelschutzgebiete (VSG) in Niedersachsen. Diese Graphik umfasst mehr VSG als diejenigen, die der Jagdzeiten-Verordnung (Januar 2021) als Anlage beigefügt sind und insofern einen Bezug zur Jagdausübung darstellen. 

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