Wildtauben 

Biologie

Die Ringeltaube ist eine Vogelart aus der Familie der Tauben (Columbidae) und zur Gattung der Columbae (Ringel- und Hohltauben). Sie ist die größte Taubenart Mitteleuropas und besiedelt weite Teile der Paläarktis von Nordafrika, Portugal und Irland nach Osten bis Westsibirien und Kaschmir.

Lebensweise

Die Ringeltaube baut ihre gut erkennbaren Nester auf Bäumen in Laub- und Nadelwäldern, aber auch in Parks und Gärten. Fehlen Bäume und Sträucher zum Nisten, weicht die Ringeltaube dabei auch auf den Boden, auf Sanddünen oder auf Getreidefelder aus. Die Männchen sind etwas größer als die Weibchen. Das Gewicht unterliegt saisonalen Schwankungen. Im Herbst und frühen Winter sind die Ringeltauben am schwersten (im Jahresdurchschnitt 500g). Habicht, Wanderfalke, Sperber und Uhu sind ansonsten die ernstzunehmenden Feinde der Ringeltaube. Seltener ist auch der Mäusebussard an ihnen interessiert.  

Fortpflanzung

Ganz charakteristisch ist der Balzflug des Männchens: es steigt hoch und steil auf, am Kulminationspunkt klatscht es schallend mit den Flügeln, um danach wieder langsam abwärts zu gleiten. Dann geht es gleich wieder auf zum nächsten Höhenflug.

Ringeltauben, die nicht in Überwinterungsplätze ziehen leben oftmals in Dauerehe, ansonsten bilden sie eine saisonale Einehe. Nach der Balz im März-April verteidigt das Männchen die direkte Nestumgebung. Zuvor bot der Tauber der Taube verschiedene Nistplätze an, wonach die Taube die letztendliche Auswahl traf. Auch im Nestbau arbeiten sie im Team: der Tauber besorgt das Baumaterial, die Taube richtet das Nest aus den dünnen, unbelaubten Zweigen. Häufig werden die Nester im nächsten Jahr wieder benutzt, manchmal werden auch welche auf alten Nestern anderer Vögel errichtet. Meist werden zwei Junge ausgebrütet, die anfänglich mit der nahrhaften Kropfmilch der Eltern, ergänzend zur pflanzlichen Kost, ernährt werden. Besonders im Frühjahr, wenn das Nahrungsangebot nicht so üppig ist, fallen die Jungen vor allem den Rabenvögeln zum Opfer. Oft legen die Eltern dann auch eine zweite oder manchmal sogar dritte Brut an.

Nahrung

Abweichend zu anderen mitteleuropäischen Tauben, sucht die Ringeltaube ihre Nahrung auch auf Bäumen. Überwiegend findet sie ihre pflanzliche und tierische Nahrung jedoch am Boden. Von grünen Kleeblättern über Eicheln, Getreide und Bucheckern bis hin zu Schildläusen oder Schmetterlingsraupen ist das Nahrungsspektrum groß und reichhaltig. Die Deckung des Mineralienbedarfs erfolgt durch die Aufnahme von Erdkrusten. Ringeltauben suchen zu bestimmten Zeiten des Tages Tränkestellen auf, um dort ihre Flüssigkeitsbedarf zu decken.

Besonderheiten

Der laute, klatschende Klang des Flügelschlages ist unverwechselbar. Die Stimme ist laut und dumpf gurrend; ein fünfmaliges, wiederholtes ku-ku-ru-ku-ku ist ein gutes Indiz für ihre Anwesenheit. Durch die weißen Hals- und Flügelflecken und die dunkle Schwanzbinde ist sie im Flug gut von Hohl- und Haustauben zu unterscheiden. 

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