Hermelin  (Mustela erminea)

Biologie

Das Hermelin, auch Großes Wiesel genannt, ist ein Raubtier (Ordnung Carnivora) der Gattung Mustela, und gehört neben Iltis, Nerz und Mink als so genannte Wieselartige oder Stinkmarder (Mustelinae) zur Familie der Marder (Mustelidae).

Lebensweise

Das Hermelin war früher ein beliebter Bewohner der Bauernhöfe, wo es als Ratten- und Mäusefänger gerne gesehen war. Sein Lebensraum ist die offene Landschaft, unterbrochen von Hecken, Feldgehölzen, Gräben und Durchlässen. Oft sieht man das Hermelin in der Nähe von Gebäuden. Als Unterschlupf dienen Holz- und Steinhaufen, Mauer-, Erdlöcher, Ritzen, Maulwurfs- und Hamsterröhren.Das Nest des Hermelins befindet sich in Erdlöchern oder auch in oberirdischen Verstecken.  
Hermeline dulden keine gleichgeschlechtlichen Artgenossen im Revier. Die Reviere können 10 bis 50 Hektar groß sein und werden sowohl tagsüber als auch nNachts durchstreift. In einer Nacht wandert das Hermelin durchschnittlich 1,3 km;  größere Strecken von 10-15 km sind aber auch möglich. Sieht das Hermelin einmal schlecht, stellt es sich typischerweise zum Beobachten auf die Hinterbeine.

Forpflanzung

Im Paarungsverhalten der Hermeline scheint die Evolution eine verwunderliche Entwicklung vollzogen zu haben. Die Weibchen tragen entweder mit oder ohne Eiruhe die jungen Welpen aus. Die weiblichen Jungtiere sind schon nach 4-6 Wochen geschlechtsreif, die männlichen mit etwa einem Jahr. Es gibt bei dieser Tierart eine häufig vorkommende Säuglingsträchtigkeit. Der Rüde deckt die noch blinden Welpen –   nach einer achtmonatigen Eiruhe kommen die Jungen dann erst im nächsten Jahr zur Welt, wenn die als Welpen gedeckten Weibchen ausgewachsen sind. Die eigentliche Ranzzeit ist im Spätwinter (März) oder im Sommer (Juni/Juli). Die Jungen kommen als blinde Nesthocker zur Welt und werden sechs Wochen lang gesäugt. Die Männchen werden erst nach einem Jahr geschlechtsreif.

Nahrung

Zum Beutespektrum gehören Mäuse und Ratten, sowie bodenbrütende Kleinvögel und deren Gelege, Junghasen und Kaninchen aber auch Amphibien, Würmer, Insekten, Fische und Früchte. Das Hermelin  tötet seine Beute  durch einen gekonnten Biss in den Nacken. Das starke Hermelin kann Beutetiere, die drei Mal so schwer sind wie es selbst, zum Bau schleppen. Bei Nahrungsüberschuss legt das Hermelin in einem Versteck Vorräte an, es bevorzugt aber frische Beute.

Besonderheiten

Das kleine, äußerst lebhafte Raubtier ist ein farblicher Verwandlungskünstler: im Winter trägt es die typische und angepasste Färbung weiß mit einer schwarzen Schwanzspitze.; Iim Sommer erscheint es eher unscheinbar mit brauner Oberseite, die durch eine klare Linie vom gelblichen Bauch getrennt ist. Nur die schwarze Schwanzspitze bleibt auch im Sommer und färbt nicht durch. Dieser Fellwechsel findet nicht immer statt.  In warmen Gebieten behält das Hermelin ganzjährig das Sommerfell, im Norden verliert es dagegen nie das Winterfell. Somit ist es je nach klimatischen Bedingungen optimal getarnt.

 

 

 

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