Rehwild  (Capreolus capreolus)

Biologie

Das Reh ist die am weitesten verbreitete Schalenwildart. Nur auf Korsika und Sardinien kommt es nicht vor. Es gehört zur Ordnung der Paarhufer (Artiodactyla), zur Familie der Hirsche (Cervidae), bildet aber dabei u.a. mit dem Elch und dem Ren die Gruppe der Trughirsche.

Lebensweise

Rehwild lebt zumeist einzeln und bildet nur über die deckungsarme Zeit eine Zweck- und Solidargemeinschaft. Es handelt sich hierbei nicht um Rudelbildung, sondern um Gruppen unterschiedlicher Größen, die als Notgemeinschaft von mehreren Rehen oder Rehsippen zum Schutz vor Räubern und Störungen während der vegetationsarmen Zeit (Herbst / Winter) gebildet werden. In diesem „Sprüngen“ die sich im Frühjahr auflösen, herrscht keine Rang- oder Sozialordnung.

Fortpflanzung

Damit Kitze nicht im Winter, sondern in der für ihr Überleben günstigen Zeit ab Mai gesetzt werden, gibt es beim Rehwild eine schlaue Fortpflanzungsstrategie. Bei Rehen kommt es im Gegensatz zu anderen Hirscharten zur sog. Keimruhe. Das befruchtete Ei entwickelt sich hierbei erst ab Dezember. Die Hauptbrunft fällt in die Monate Juli und August. Sie wird bei den Ricken durch bestimmte innersekretorische Vorgänge eingeleitet und dauert nur wenige Tage. Zudem werden durch eine erhöhte Tätigkeit der Hautdrüsen Duftstoffe erzeugt, die beim Rehbock das Brunftverhalten auslösen.Im Mai des folgenden Jahres werden dann ein, meistens zwei, selten drei weißgefleckte Kitze gesetzt. In der ersten Zeit ist das Kitz geruchsneutral und schwer für seine Feinde zu finden. Erst nach drei Wochen kann es der Mutter richtig folgen.

Nahrung

Als Wiederkäuer ist das Reh ein reiner Pflanzenfresser. Die Nahrung besteht aus Kräutern, Gräsern, Blättern, Trieben, Knospen sowie Wald- und Feldfrüchten. Es bevorzugt nährstoff- und energiereiche, nicht stark verholzte Pflanzenteile (Konzentratselektierer).

Besonderheiten

Vereinzelt kommen unterschiedliche Farbausprägungen wie Albinos, Teilalbinos, Schecken und Schwarze Rehe vor. Regional ist in Niedersachsen das Vorkommen schwarzer Rehe nicht ungewöhnlich.

 

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