Fischotter  (Lutra lutra)

Biologie

Der Fischotter gehört zur Familie der Marderartigen (Mustelidae). Er ist nach dem Dachs der zweitgrößte heimische Vertreter der Marder in Mitteleuropa.

Lebensweise

Fischotter sind nacht- und tagaktiv. Während sie am Ufer ruhen, bewegen sie sich zur Zeit ihrer Aktivität im Wasser. Die Tiere sind gute Schwimmer und Taucher. Sie können bis zu acht Minuten unter Wasser bleiben, wenn sie nicht gestört werden. Beim Schwimmen ragen Kopf und Hals aus dem Wasser heraus, während der restliche Körper unter Wasser bleibt.
Am Ufer gräbt der Fischotter einen Bau, dessen Eingang etwa 50 Zentimeter unter der Wasseroberfläche liegt; die Wohnkammer befindet sich über der Hochwassergrenze und bleibt trocken. Ein Luftschacht verbindet sie mit der Außenwelt. Fischotter sind sehr territorial und daher als Einzelgänger unterwegs.

Fortpflanzung

Die Ranzzeit beim Fischotter ist ganzjährig, wobei die Hauptpaarungszeit in die Monate Februar und März fällt. Ihre ein bis fünf Jungen bringen die Weibchen nach einer Tragzeit von etwa 60 Tagen an Plätzen zur Welt, die sicher vor Hochwasser sind. Geschlechtsreif werden Fischotter mit eineinhalb bis zwei Jahren.

Nahrung

Der Fischotter frisst das, was er am leichtesten erbeuten kann. Einen großen Teil seines Beutespektrums stellen Fische dar (etwa 70%). Auch andere Tiere werden vom Fischotter gejagt: Blässhühner, Enten, Möwen, Bisamratten, Schermäuse, Kaninchen, Schnecken, Frösche, Flusskrebse und Insekten, gelegentlich nimmt er auch Aas und verzehrt Muscheln. Kleinere Beutetiere werden im Wasser gefressen, größere erst an Land gebracht.

Besonderheiten

Fischotter vermeiden das Schwimmen unter Brücken hindurch, stattdessen verlassen sie das Gewässer und nehmen einen anderen Weg – häufig überqueren sie dabei Straßen und fallen so dem Straßenverkehr zum Opfer.

 

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