Feldhase  (Lepus europaeus)

Infos zu Ostern

Informationen zum "Osterhasen"

Der Feldhase ist eines der bekanntesten Symbole der Osterzeit - aber woher stammt dieser Brauch eigentlich?

Ursprung

Es gibt eine Vielzahl von Mythen und Überlieferungen woher der Osterhase seinen Namen hat und warum ausgerechnet der Feldhase die bunten Eier zu Ostern versteckt. Eine Auswahl der gängigsten „Theorien“:

Der Hase galt schon in der griechischen Mythologie als heiliges Tier und wurde als Zeichen für Fruchtbarkeit der Liebesgöttin Aphrodite zugeordnet.

Auch für die Fruchtbarkeitsgöttin Eostre galt der Langohr als Symbol. Die Verbindung vom Hasen zur Fruchtbarkeit liegt nahe, da Hasen sehr fortpflanzungsfreudig und eben sehr fruchtbar sind. Da Ostara, das Fest der Eostre, im Frühling gefeiert wurde und mit der Christianisierung zu Ostern wurde, bot sich der Hase als Oster-Symbolik an. Der Osterhase versinnbildlicht so als Symbol also auch die zur Osterzeit erwachende Natur.

Eine erste richtige Erwähnung des „Osterhasen“ findet sich Ende des 17. Jahrhunderts. So richtig populär wurde er als "Eierlieferant" aber erst zweihundert Jahre später, im 19. Jahrhundert, als mit dem Aufkommen von Spielzeugfiguren, bebilderten Osterhasen-Büchern und natürlich den Schokoladen-Osterhasen ein frühes "Merchandising" begann.

Osterhase & die Ostereier - Wieso bringt der Osterhase die Ostereier?

Historisch betrachtet hat der Osterhase diesen Job also noch gar nicht so lange, bleibt die Frage warum ausgerechnet Meister Lampe die Eier versteckt? Auch dies hat einen natürlichen Ursprung: Hühner legen im Frühjahr wieder verstärkt Eier, diese waren dann insbesondere in früheren Zeiten günstige Formen von Geschenkgaben.

Warum nicht "Osterhühner"?

Die Kinder suchten ihre Ostereier im Freien. Die Eier waren unter Sträuchern und auf den Wiesen im Gras versteckt. Häufig kam es vor, dass die Kinder beim Suchen Hasen aufscheuchten. So glaubten sie, sie hätten den Hasen beim Verstecken der Ostereier gestört. Auch daher stammt die Verbindung von Hase und Ei, denn die Hühner, als eigentlichen „Eierproduzenten“, waren meist fernab das Suchgeschehen auf dem Hof untergebracht.

Bevor der Hase ins Spiel kam, brachten übrigens schon andere Tiere die Ostereier: je nach der Region war es entweder ein Fuchs oder ein Kuckuck, ein Storch oder ein Ostervogel.

Zu den gängigsten weltlichen Bezügen gehört:

Der Gründonnerstag galt als Abgabe- und Zinstermin für Schuldner an die Gläubiger. Überliefert ist, dass die Schuldner mit Eiern und Hasen zahlten. Der Schuldner wurde bei Begleichung der Schulden ein freier Mann, der mit einem Hasen verglichen wurde, der nicht vom Hund gehetzt wird.


Fakten zum Feldhasen

Eine Häsin bekommt im Schnitt 3- bis 4-mal im Jahr je ein bis drei Junge, seltener vier bis fünf - der wildbiologische Ursprung für den Feldhasen als Fruchtbarkeitssymbol. Besonders treu sind Feldhasen übrigens nicht: Die Junghasen aus einem Wurf können mehrere Väter haben, da sich Häsinnen meist mehrmals paaren und während der 40-tägigen Tragezeit erneut empfängnisfähig sind. Unterschiedlich alte Embryos wachsen dann in der Gebärmutter gleichzeitig heran (Superfötation).
 
Feldhasen sind Nestflüchter. Das heißt: Sie werden mit Fell und offenen Augen geboren - und kurz danach von ihrer Mutter tagsüber allein gelassen. Die Häsinnen suchen ihren Nachwuchs meist nur zum Säugen auf. So vermeiden sie, dass Fressfeinde wie der Fuchs auf die Jungtiere aufmerksam werden.

Erwachsene Hasen leben als Einzelgänger und ernähren sich rein vegetarisch von Wildkräutern und -gräsern. Jäger sprechen von der sogenannten „Hasenapotheke“. Zur Diät gehören auch Getreide, Feldfrüchte, Knospen, Triebe und Rinde.

Der Feldhase ist zudem ein Meister der Tarnung: Den Tag verbringt er meist in einer kleinen Mulde auf dem Acker, der Sasse. Nähert sich ein Fressfeind, bleibt er dort bis zum letzten Moment regungslos liegen. Hilft das nicht, flüchtet er Haken schlagend. Erreichte Spitzengeschwindigkeit: 80 Kilometer pro Stunde.

Weitere Informationen zum Feldhasen in Niedersachsen

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