Damwild  (Dama dama)

Biologie

Seit Ende der letzten Eiszeit in Mitteleuropa ausgestorben, führten die Römer vor ca. 2.000 Jahren Damwild als kultisches Opfertier nach Mitteleuropa ein. Es gehört zur Familie Cervidae und als echte Hirschart zur Unterfamilie Cervinae.

Lebensweise

Die soziale Struktur ähnelt der des Rotwildes: Auch das weibliche Damwild bildet Familienverbände, die sich zu Rudeln zusammenfinden. Gleiches Verhalten zeigen auch die mehrjährigen Hirsche. Diese Rudel lösen sich zur Brunft auf. Im Gegensatz zum Rotwild zieht das Damwild-Kahlwild (die weiblichen Tiere) zu den Brunftplätzen der Hirsche, die auf diesen Plätzen so genannte Brunftkuhlen schlagen.

Untersuchungen haben ergeben, dass Damwild über einen langen Zeitraum immer wieder dieselben Brunftplätze aufsucht. So konnte an verschiedenen Plätzen für einen Zeitraum von 50 Jahren Brunftgeschehen nachgewiesen werden.
Der Schrei des Damhirsches ist nicht von der gleichen Ausdrucksfähigkeit, wie der des Rothirsches. Er ist als rasselnd, schnarrend oder rülpsend zu umschreiben. Damwild schreit bevorzugt in den Morgen- und Abendstunden, weniger in der Nacht.

Fortpflanzung

Die Damwildbrunft beginnt Anfang Oktober und erreicht zum Ende des Monats den Höhepunkt. Währen der Brunft nehmen die Damhirsche wenig Nahrung auf und verlieren in dieser Zeit viel Gewicht. Besetzt der Damhirsch ein Brunftterritorium schlägt er mit den Läufen eine Brunftkuhle, in die er uriniert und sich dann oft darin suhlt. Dieses Territorium wird stark gegen andere Hirsche verteidigt. Die Tragzeit beim Damwild beträgt ca. 230 Tage und das Tier setzt meist ein, sehr selten zwei Kälber. Zum Setzen sondern sich die Damtiere vom Kahlwildrudel ab. Die Kälber folgen erst mit 2-3 Wochen der Mutter und werden 8-9 Monate gesäugt.

Nahrung

Damwild gehört zu den Wiederkäuern und frisst ausschließlich pflanzliche Nahrung, und zwar Gräser, Kräuter, Blätter, unverholzte und – im Gegensatz zum Rehwild – auch verholzte Triebe und die Rinde von Bäumen und Sträuchern, sowie deren Früchte, weiterhin Pilze.

Besonderheiten

Auffällig ist der Größenunterschied der Geschlechter, der als Geschlechts- oder Sexualdimorphismus bezeichnet wird. Hirsche können fast doppelt so viel wiegen, wie die weiblichen Alttiere.
Eine weitere Besonderheit ist die Fortbewegung. Neben den bekannten Bewegungsarten Schritt, Trab und Galopp zeigt das Damwild während der Flucht so genannte Prellsprünge. Hierbei springt das Tier mit allen vier Läufen gleichzeitig in die Luft. Hierdurch orientiert sich das Tier und macht gleichzeitig andere Rudelmitglieder auf besondere Vorkommnisse aufmerksam.

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