Der Feldhase kommt flächendeckend in ganz Niedersachsen vor. Aufgrund der langjährigen, kontinuierlichen Datenerfassungen aus der WTE können die Populationsentwicklungen des Feldhasen in Niedersachsen umfassend nachvollzogen werden. Die geringsten Populationsdichten weisen die Landkreise im südlichen und östlichen Bereich Niedersachsens auf. Die höchsten Dichten finden sich in den Küstenbereichen,der Dümmerniederung und den kreisfreien Städten Osnabrück, Delmenhorst, Emden und Hannover. Ein weiterer Schwerpunkt liegt in den Lößbörden der Regionen Hildesheim/Braunschweig.

Innerhalb einer Region kann es trotz scheinbar identischer Umweltbedingungen zu erheblichen Unterschieden in der Besatzdichte kommen. Beispielsweise wurden innerhalb eines Landkreises Feldhasendichten zwischen 4 und 60 Hasen/km² bejagbare Fläche nachgewiesen. Die Besatzentwicklung des Feldhasen wird durch Faktorenkomplexe aus Klima (Witterung), Biotopgestaltung und Prädation beeinflusst. Zusätzlich können die intensive landwirtschaftliche Flächenbewirtschaftung, Krankheiten und Verkehrsverluste in lokal bereits geschwächten Populationen einen negativen Einfluss ausüben.   

Zur Ermittlung der Populationsdichte  werden unter anderem die Frühjahrs- und die Herbstbesätze ermittelt. Die Frühjahrsdichte spiegelt den Stammbesatz wieder, sie kennzeichnet den Zustand einer Population zu einem Zeitpunkt, an dem die negativen Einflüsse des Winters überstanden sind und sie bildet die Grundlage für die nachfolgende Populationsentwicklung. Die Ermittlung des Herbstbesatzes erfolgt in den Monaten Oktober bis November. Der optimale Zeitpunkt richtet sich nach den lokalen Gegebenheiten. Einerseits müssen die Feldfrüchte bereits abgeerntet, andererseits darf die Zwischenfrucht noch nicht zu hoch gewachsen sein. Als probate und einfache Methode hat sich die Scheinwerferzählung [Anleitung, Parameter, Protokollbögen] erwiesen.