Waldschnepfe  (Scolopax rusticola)

Verbreitung

Anteil der Reviere mit Vorkommen im Sommer in Prozent (%) in den Gemeinden in Niedersachsen

Anteil der Reviere mit Vorkommen im Sommer in Prozent (%) in den Gemeinden in Niedersachsen

Quelle: Wildtiererfassung Niedersachsen (WTE)

Die Waldschnepfe ist an feuchte Laubwälder gebunden. So trifft man sie auf Geestböden mit feuchten Senken, an Randbereichen von Mooren oder in bewaldeten, feuchten Fluss- und Seerandgebieten. Beliebt sind Au- und Bruchwälder mit angrenzenden Feuchtwiesen, auf denen Weidehaltung betrieben wird.  

Als Zugvogel überwintern die Schnepfen im Mittelmeerraum, Kleinasien und Nordafrika – aber auch im Süden von Schweden und Norwegen. Auch England, Spanien, Frankreich, die Beneluxstaaten und Deutschland werden zur Überwinterung aufgesucht. Die Brutgebiete weiten sich über Mittel-, Ost- und Nordeuropa aus. Das bedeutet: Vögel, die im Norden gebrütet haben, kommen über den Winter zu uns. Vögel, die bei uns gebrütet haben, ziehen nach Süden oder bleiben hier. Der Frühjahrszug findet von Anfang März bis Mitte April (kurz nach dem Eintreffen der Bachstelze) statt, der Herbstzug ist im Oktober bis November. Auf dem meist nächtlichen Zug ist die Schnepfe stumm.

Viele Studien zur Bestandseinschätzung haben gezeigt, dass die Populationsgröße bei der Waldschnepfe aufgrund ihrer heimlichen Lebensweise in den Brutgebieten, des nächtlichen Zuges und des opportunistischen, unberechenbaren Zugverhaltens auf großer Fläche nur schwer einschätzbar ist. Ihr nächtliches Leben auf dem Waldboden in teilweise dichter Krautvegetation, gepaart mit ihrer ausgezeichneten Tarnfärbung, verschleiern häufig ihre Präsenz als Brutvogel. Lediglich zur Balzzeit lassen sich die balzenden Männchen gut auf ihren charakteristischen Balzflügen beobachten. 

In der Wildtiererfassung wird jährlich u. a. das Vorkommen der Waldschnepfe im Sommer in den niedersächsischen Jagdrevieren abgefragt. In den Naturregionen Stader Geest/Heide und Dümmer/Osnabrücker Land meldeten für die Sommer 2021 bzw. 2022 43,2–45,1 % der Jagdbezirke ein Vorkommen, in den Naturregionen Ostfriesland/Oldenburg und Börde/Aller-Flachland meldeten 31,1–31,4 % ein Vorkommen im Sommer und im Weserbergland/Harz kam die Waldschnepfe in 27 % der Jagdbezirke vor.

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