Waldschnepfe  (Scolopax rusticola)

Verbreitung

Anteil der Reviere mit Vorkommen im Sommer in Prozent (%) in den Gemeinden in Niedersachsen

Quelle: Wildtiererfassung Niedersachsen (WTE)

Die Waldschnepfe ist an feuchte Laubwälder gebunden. So trifft man sie auf Geestböden mit feuchten Senken, an Randbereichen von Mooren oder in bewaldeten, feuchten Fluss- und Seerandgebieten. Beliebt sind Au- und Bruchwälder mit angrenzenden Feuchtwiesen auf denen Weidehaltung betrieben wird.  

Als Zugvogel überwintern die Schnepfen im Mittelmeerraum, Kleinasien, Nordafrika- aber auch im Süden von Schweden und Norwegen. Auch England, Spanien, Frankreich, die Beneluxstaaten und Deutschland werden zur Überwinterung aufgesucht. Die Brutgebiete weiten sich über Mittel-, Ost- und Nordeuropa aus. Das bedeutet, Vögel die im Norden gebrütet haben kommen über den Winter zu uns, Vögel die bei uns gebrütet haben ziehen nach Süden oder bleiben hier. Der Frühjahrszug findet von Anfang März bis Mitte April (kurz nach dem Eintreffen der Bachstelze) statt, der Herbstzug ist im Oktober bis November. Auf dem meist nächtlichen Zug ist die Schnepfe stumm.

Viele Studien zur Bestandseinschätzung haben gezeigt, dass die Populationsgröße bei der Waldschnepfe aufgrund ihrer heimlichen Lebensweise in den Brutgebieten, dem nächtlichen Zug und dem opportunistischen, unberechenbaren Zugverhalten auf großer Fläche nur schwer einschätzbar ist. Ihr nächtliches Leben auf dem Waldboden in teilweise dichter Krautvegetation gepaart mit ihrer ausgezeichneten Tarnfärbung verschleiern häufig ihre Präsenz als Brutvogel. Lediglich zur Balzzeit lassen sich die balzenden Männchen gut auf ihren charakteristischen Balzflügen beobachten. 

Der niedersächsische Bestand wird im "Atlas der Brutvögel in Niedersachsen und Bremen 2005–2008" mit 3 900-8 000 Brutrevieren angegeben. Damit liegt der niedersächsische Anteil am gesamtdeutschen Bestand bei 20%. In der Wildtiererfassung wird das Vorkommen der Waldschnepfe im Sommer in den niedersächsischen Jagdbezirken abgefragt. Nördlich von Hannover, der Lüneburger Heide bis in die Stader Geest, aber auch im unteren Weserbergland, der Dümmer Geestniederung bis in die Ostfriesisch-Oldenburgische Geest hinein meldeten 2015 mindestens 40% der Jagdbezirke ein Vorkommen im Sommer, im Harz kam die Waldschnepfe in 60–80% der  Jagdbezirke vor. Lediglich in den Niedersächsischen Börden und dem Weser-Leine-Bergland kam die Waldschnepfe deutlich seltener vor (0-40% der Jagdbezirke).

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