Waldschnepfe  (Scolopax rusticola)

Biologie

Die Waldschnepfe ist ein Zugvogel aus der Familie der Schnepfenvögel.

Lebensweise

Die Waldschnepfe führt eine äußerst heimliche Lebensweise in ihren Brutgebieten.

Feinde gibt es für die Waldschnepfe viele. Tierarten, die sich auch in feuchte, sumpfige Gebiete wagen, räubern gerne die Nester der Schnepfe: Iltis, Wanderratte, Waschbär, Marderhund, aber auch Schwarzwild, Dachs, Fuchs oder Marder zählen zu den natürlichen Feinden.

Im März, während der Balz, dann hört man endlich auch einmal die Waldschnepfe. Sie taucht mit dem ersten Stern am Himmel auf und geht mit dem letzten, eine Zeit, in der es ansonsten sehr ruhig im Wald ist. Und dann hört man dreimal quorr und einmal pssieb von einem ansonst lautlos fliegenden Männchen in der Luft. Das Weibchen sitzt hingegen lockend am Boden und gibt weiche Puitztöne von sich, solange bis die Bodenbalz beginnt. Dabei agiert es aufmerksam, denn durch die seitlich am Kopf liegenden großen Augen hat die Schnepfendame eine gute Rundumsicht mit 360°. Das Weibchen legt dann ein einfaches Nest, gerne am Fuß von Bäumen an, wo es in der Regel trockener ist als in der Umgebung.

Fortpflanzung

Das Weibchen brütet allein und verfällt in eine Art Brutstarre, das heißt es sitzt sehr fest auf dem Gelege. Gekonnt lenkt sie bei Störungen vom Gelege ab, in dem sie sich Flügellahm stellt und aufgeregt herumfliegt. Nach etwa drei Wochen schlüpfen die Jungen; Nestflüchter mit kurzen Schnäbeln. Sie werden in den ersten Wochen von der Mutter versorgt und geführt. Ganz geschickt kann die Mutter bei Gefahr die Jungen zwischen ihren Ständern eingeklemmt an einen sicheren Ort transportieren. Oftmals findet bei zerstörten ersten Gelegen auch eine zweite Balz und Brut im Juni-Juli statt.

Nahrung

Die Hauptnahrung der Waldschnepfe bilden Erdwürmer, zum weiteren Nahrungsspektrum gehören Insektenlarven, Schnecken, Heuschrecken, Raupen, Maden und Spinnen. Typisch für die Schnepfe ist die Kreisbewegung bei Nahrungssuche. Findet sie Beute, biegt das vordere Drittel des Oberschnabels auf, erfasst den Wurm und zieht ihn an die Oberfläche. Oft bewegt sie sich dabei im Kreis um den feststeckenden Schnabel herum. Dann kann es auch sein, dass kleinere Beutetiere geschluckt werden, ohne dabei den Schnabel aus dem Boden zu ziehen. 

Besonderheiten

Der Suchflug des Männchens über sumpfige Waldränder, über ruhige Schneisen und durchs lichte Altholz während der Balz wird auch Schnepfenstrich genannt.

 

 

© Landesjägerschaft Niedersachsen · Schopenhauerstraße 21 · 30625 Hannover · Tel.: (0511)53043-0 · Email: info(at)ljn.de
Datenschutzerklärung   Kontakt / Impressum