Elster  (Pica pica)

Biologie

Die Elster interessiert sich sehr für kleine, glänzende Gegenstände und verschleppt diese, um sie wie auch Nahrungsvorräte zu verstecken – daher auch die Bezeich-nung „diebische Elster“.

Lebensweise

Ihre hohe   Anpassungsfähigkeit    ermöglichten    der    Elster    die    Erschließung  verschiedener  Lebensräume. Sie   bewohnt  halboffene  Landschaften,  wobei  sie  sich  überwiegend  in  Bereichen  mit  Gebüsch  und  Gehölz  aufhält  und  offene  Feldfluren  meidet. Vermehrt  ist sie auch im urbanen Raum anzutreffen. Die Siedlungsräume der Menschen mit den reich strukturierten Parks und Gärten bieten der Elster einen optimalen Lebensraum -als Allesfresser ist diesem intelligenten Vogel ganzjährig ein reichhaltiges Nahrungsangebot in den Gärten, den Abfalleimern und Müllhalden sicher.

Fortpflanzung

Ein Paar beginnt im Januar, an mehren Nestern zu bauen. Nicht alle werden vollendet, unfertige werden gerne von nicht nestbauenden Tieren wie der Waldohreule, oder von Turm- und Baumfalken genutzt. Die Nester sind kugelförmig mit nach außen abstehenden Zweigen. Eine Haube schützt das Gelege vor Aaskrähen und Greifvögeln. Die Nistmulde wird mit feiner Erde, Reisern und Wurzeln ausstaffiert. 40 Tage lang baut das Paar mit vereinten Kräften. Dann, ab Mitte April brütet das Weibchen 4 bis 7 Eier aus. Das Männchen unterstützt mit der Fütterung mit Kropfnahrung und verteidigt das Revier. Nach 17 bis 22 Tagen schlüpfen die nackten und blinden Jungen und werden noch bis zum 12. Tag vom Weibchen gehudert (wärmen, beschützen). Nach 24 bis 30 Tagen verlassen die Kleinen das Nest, werden aber noch weitere 6 bis 8 Wochen von ihren Eltern gefüttert.

Nahrung

Die Elster ist ein Allesfresser, bevorzugt tierische Nahrung wie Insekten, Würmer, Früchte und Sämereien aber auch Vogeleier und Jungvögel stehen auf dem Speiseplan. Unverdauliches wird in Form von Speibällen ausgeschieden. Auch in der Nahrungssuche zeigt sich ihre Intelligenz: Sie dreht kleine Steine um, pflückt Beeren, größere Tiere (bis Feldmausgröße) werden mit den Füßen festgehalten und mit Schnabelhieben gegen den Rumpf getötet. Manchmal schleudert sie auch die Beute gegen harte Gegenstände. Bei ausreichendem Nahrungsangebot  versteckt sie das Futter und legt für den Winter Vorräte an. Wenn sie allerdings beim Verstecken von Artgenossen beobachtet wird, holt sie die Leckerbissen wieder aus dem Versteck und deponiert diese – manchmal mit einigen Ablenkungsmanövern – unbeobachtet an anderer Stelle.

Besonderheiten

Die Elster zählt zu den intelligentesten Singvögeln. In einer wissenschaftlichen Studie wurde nachgewiesen, dass sie als bislang einzige Nicht-Säugetier-Spezies selbstbezogenes Verhalten zeigt und sich im Spiegel erkennen kann.

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