Birkwild  (Tetrao tetrix)

Verbreitung

Das Birkhuhn war bis Mitte des 20ten Jahrhunderts der Charaktervogel der norddeutschen Moore und Heiden. Die Gründe für den rapiden Bestandsrückgang seit der Mitte des 20. Jahrhunderts sind vielfältig: Moorentwässerungen und Abtorfung sowie eine geänderte kulturlandschaftliche Nutzung in den angestammten Vorkommensgebieten aber auch ein zunehmender Druck von natürlichen Fressfeinden führten zu einem steten Rückgang. Letzterer wirkt umso stärker, je kleiner die verbliebenen Lebensräume sind.

Das niedersächsische Vorkommen selbst ist aktuell in fünf größere Teilpopulation zersplittert. Es verteilt sich in erster Linie auf Areale im Naturschutzgebiet Lüneburger Heide, dem Testgelände der Firma Rheinmetall und den großen Truppenübungsplätzen Munster und Bergen. Das Birkhuhn hat es geschafft, sich in diesen großen Biotopen sehr gut mit der intensiven touristischen bzw. militärischen Nutzung zu arrangieren. Während im Naturschutzgebiet Lüneburger Heide neben der intensiven Habitatpflege und einem speziellen Besucherlenkungskonzept den Ansprüchen der Birkhühner Rechnung getragen wird, ist es auf den Truppenübungsplätzen insbesondere die militärische Nutzung genauer, das Offenhalten der Landschaft, von dem das Birkwild profitiert. Neben einem bedeutenden Vorkommen in den bayerischen Alpen, repräsentiert die norddeutsche Flachlandpopulation nach Expertenschätzungen etwa 20 Prozent des deutschen Gesamtbestandes der Birkhühner. Nach einer zwischenzeitlichen Erholung der Bestände in Niedersachsen auf 260 Birkhühner bis zum Jahr 2011 gingen Experten von guten Chancen des langfristigen Erhalts der niedersächsischen Population aus. Nach dem erneuten Zusammenbruch des Vorkommens bis zum Jahr 2019 auf nur noch 130 Tiere, ist ein mögliches Auslöschen dieser Population allerdings nicht unwahrscheinlich. 

Voraussetzung für den langfristigen Erhalt der niedersächsischen Teilpopulationen im Großraum der Lüneburger Heide ist die konsequente Sicherung und Verbesserung der Birkhuhnlebensräume sowie die weitere Vernetzung der Teilpopulationen bei ebenso konsequenter Bejagung der Beutegreifer/natürlichen Fressfeinde. Begleitende wissenschaftliche Forschung kann für das Pflege- und Erhaltungsmanagement  grundlegende Erkenntnisse schaffen.

Die Landesjägerschaft Niedersachsen fördert und finanziert seit über 40 Jahren verschiedene Maßnahmen  zum  Schutz und Erhalt der Birkhuhnpopulation. Viele von diesen, wie etwa das Forschungsprojekt des Instituts für Terrestrische und Aquatische Wildtierforschung (ITAW) zum Birkhuhn oder das Artenschutzprojekt zum  Birkhuhn des Vereins Naturschutzpark Lüneburger Heide (VNP) werden aus Jagdabgabemitteln des Niedersächsischen Ministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz gefördert.

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