Birkwild (Tetrao tetrix)
Biologie
Das Birkwild gehört zur Klasse der Vögel (Aves), zur Ordnung der Hühnervögel (Galliformes) und darin zur Familie Raufußhühner (Tetraonidae).
Lebensweise
Das Birkwild benötigt offene, von Bäumen durchzogene Landschaften mit niedriger Vegetationssrtuktur, im Übergangsbereich von Wald zur Krummholzzone (Alpen) auf Almwiesen und im Flachland in Mooren und Heidegegenden, in Mittelgebirgen in höheren Lagen braucht es größere, unzerschnittene Gebiete mit Ruhezonen; besonders während der Balz. In den Heidelandschaften des norddeutschen Tieflandes lebt das Birkhuhn heute überwiegend in den Zwergstrauchgesellschaften mit Besenheide, Heidelbeere, Krähenbeere mit eingestreuten Kiefern- und Wachholderbäumen. Birkhahn und Birkhenne unterscheiden sich deutlich. Der Birkhahn hat ein glänzend blauschwarzes Gefieder, auffallend sind die roten Hautpartien über den Augen. Der Unterschwanz ist weiß und im oberen Flügelbereich befindet sich ein weißer Fleck. Die Henne hat ein braunes mit schwarzen und grauweißen Bändern durchzogenes Tarnkleid. Birkwild lebt nach Geschlechtern getrennt. Bis zum Brutbeginn leben die Hennen in Gruppen. Im Winter läßt es sich einschneien und baut Gänge unter der Schneedecke. Natürliche Feinde für das Birkwild sind Fuchs, Marder, Hermelin, Habicht, Sperber und Uhu. Die Gelege werden auch vom Waschbären, Schwarzwild, Dachs und Krähenvögeln prädiert. Hinzu kommende "neue" Gelege- und Jungvögelprädatoren wie Waschbär und Marderhund.
Fortpflanzung
Im Frühjahr (bei uns ab März) finden sich die Hähne auf angestammten Balzplätzen ein. Die roten Hautstellen über den Augen der Hähne (Rosen) sind zu dieser Zeit angeschwollen. Die Balz der Hähne auf den Arenabalzplätzen in den Morgenstunden ist ein besonders Schauspiel. Die auffälligen Hähne mit vorgestrecktem, geblähtem Hals, den gespreizten Schwingen und aufgestelltem Spiel untermalen ihr Aussehen noch mit sehr auffälligen Zischen und Kullern. Es kann unter den Hähnen zu heftigen Kämpfen kommen. Die Platzhähne („alte Raufer“) verteidigen am lebhaftesten den zentralen Balzplatz. Um diesen „Alpha-Hahn“ herum balzen die nachgeordneten meist jüngeren Hähne. Die Hennen erscheinen in den Morgenstunden auf den Balzplatz und wählen zur Paarung einen der stärksten Hähne aus – sofern sie nicht von einem Jüngeren verführt werden. Die Henne legt sehr versteckt in den Zwergsträuchern in eine gepolsterte Mulde 6-10 Eier. Nach 24-29 Tagen schlüpfen die Küken. Sie sind Nestflüchter und gehen sofort auf Nahrungssuche. In den ersten 14 Tagen sind sie ausschließlich insektivor, d.h. sie fressen nur Insekten und andere Kerbtiere. Günstig für das Brutgeschäft ist eine trockene, warme Witterung. Erst nach 15-20 Tagen werden die Küken flugfähig und werden bis in den Herbst hinein von der Henne geführt. In den ersten Lebensmonaten tragen die Jungvögel noch das tarnfarbene Federkleid, welches der Henne sehr ähnlich ist. Im September bekommen die Hennen und Hähne ihr typisches Federkleid. Dann löst sich der Familienverband auf und die Birkhühner schließen sich zu größeren Hähnen oder gemischten Trupps zusammen.
Nahrung
Die Äsung der Birkenkätzchen war namensgebend für das Birkhuhn. Bevorzugte Nahrung über das Jahr hinweg sind die Zwergstraucharten Besenheide, Heidelbeere, Moosbeere und auch Krähenbeere. Zusätzlich werden Gräser und krautige Pflanzen sowie deren Blüten und Fruchtstände geäst.
Besonderheiten
Wie alle Hühnervögel nimmt auch das Birkwild Steinchen auf, die im Magen die Nahrung zerreiben.