Rabenkrähe  (Corvus corone)

Biologie

Lebensweise

Rabenkrähen leben in monogamer Dauerehe und können bis zu 20 Jahre alt werden. Nur wenn sie auch ein Revier besetzen können, vollziehen sie auch das Brutgeschäft.

Fortpflanzung

Das Nest wird in der Regel nur einmal benutzt, nur bei Mangel an Standorten könnte es auch häufiger in Gebrauch genommen werden. Als Standvögel sind sie ganzjährig in ihrem Territorium anzutreffen. Die Balz beeindruckt durch außergewöhnliche Flugmanöver die am Winterhimmel zu sehen sind. Ab Januar fangen die Krähen an ihre Brutreviere zu bilden. Ab Ende Februar beginnt der Nestbau und Ende März liegen dann schon 4 bis 6 Eier unter dem Weibchen im Nest. Dann wird es vom Männchen mit Nahrung versorgt. Das Nest wird in der Regel nur einmal benutzt, nur bei Mangel an Standorten könnte es auch häufiger in Gebrauch genommen werden. Krähen füttern ihre Jungen im Nest schon, wenn die meisten anderen Vögel noch mit Brüten beschäftigt sind. Es scheint eine günstige Zeit für den Nahrungserwerb zu sein. Die Jungvögel bleiben aber auch dann noch circa 4 bis 5 weitere Wochen abhängig, wenn sie eigentlich schon das Nest verlassen können. Sie werden von ihren Eltern noch gefüttert. Doch auch die Junggesellen, die nicht brütenden Jungvögel bleiben im Frühjahr nicht alleine: sie bilden Schlafgesellschaften. Erst im zweiten Lebensjahr sind Krähen geschlechtsreif.

Die Zeit der Brut und Aufzucht ist eine gefährliche für die Krähen. Das Hassen durch Greife und Kolkraben während der Brut ist sehr ausgeprägt. Auch kommen Nestplünderungen untereinander durch nicht brütende Junggesellen/innen vor.

Nahrung

Rabenkrähen sind echte Allesfresser. Sie fressen Obst, Saat (Mais und Weizen) oder wirbellose Tiere. Auf dem Speiseplan stehen Schnecken, Würmer, Insekten, Vögel und deren Gelege, Kleinnager wie Mäuse, Jungtiere (Hase, Kaninchen) aber auch Körner, Obst und Aas. Zudem fressen sie  auch Jungvögel von Artgenossen; in Städten gehören auch Taubengelege zum Nahrungsspektrum. Die Nahrungssuche erfolgt  auf dem Boden schreitend, selten hüpfend oder aus dem Flug ( Aas an Straßen). Nach dem Mähen von Gras werden die Flächen intensiv nach jetzt offen liegender Nahrung abgesucht. Ebenso erscheinen Getreideflächen nach der Ernte durch den Mähdrescher als sehr attraktiv. Eigentlich fällt bei jeder landwirtschaftlichen Bodenbearbeitung etwas für die Krähe ab. Im Herbst und Winter sind sie in großen Scharen in unserer Landschaft zu sehen. Es ist dann auch nicht selten, dass sich Rabenkrähe, Saatkrähe und Dohle gemeinsam auf Nahrungssuche begeben. Es wurde auch beobachtet, dass Nahrungsbrocken aus dem Wasser mit dem Schnabel oder mit den Ständern gefischt werden, oder auch die Beute anderer abgejagt wird.

Besonderheiten

Neben der Rabenkrähe gibt es auch die Nebelkrähe (Corvus corone cornix). Es handelt sich hierbei um dieselbe Art, sie sind nur verschiedene geographische Rassen, die sich entlang der Verbreitungsgrenze, der Elbe, auch mischen (Rakelkrähen).
Die Rabenkrähe ist die „Westkrähe“. Sie ist von Spanien bis England westlich der Elbe verbreitet. Sie unterscheidet sich äußerlich insofern von der Nebelkrähe, dass sie ganzheitlich schwarz gefärbt ist. Die Nebelkrähe ist östlich der Elbe in Nord-, Süd- und Südosteuropa verbreitet. Sie ist im Grundgefieder aschgrau gefärbt, nur der Kopf, die Kehle, die Flügel und der Schwanz sind schwarz. Als Wintergast streicht sie gelegentlich auch mal in Richtung Westen.
Beide gehören zur Familie der Rabenvögel.

Eine Jagdzeit in Niedersachsen hat nur die Rabenkrähe.

Krähen erscheinen extrem lernfähig. So machen sie sogar von Werkzeug Gebrauch: Nüsse, Muscheln oder Schnecken werden aus dem Flug auf Steine geworfen, um dann das Innere verspeisen zu können.

 

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