Blässhuhn  (Fulica atra)

Biologie

Das Blässhuhn, auch Blässralle genannt, gehört zu der Familie der Rallen.

Lebensweise

Blässhühner leben in nährstoffreichen, stehenden und langsam fließenden Gewässern mit Ufervegetation, so zum Beispiel in Altwässern, Kiesgruben, Tümpeln, Dorf- und Parkteichen. Tagsüber lassen sie sich meist auf dem Wasser beobachten, nachts suchen sie an Land geschützte Ruheplätze zum Schlafen auf. Typischerweise schwimmen mehrere Blässhühner kopfnickend auf dem Wasser. Da sie aber ziemlich scheu sind, laufen sie auch oft flügelschlagend über das Wasser. Sind sie in Eile, rennen sie mit den Füßen und den Flügelspitzen schlagend, auf der Wasseroberfläche dahin. Meist lassen sie sich nach einem kurzen Stück aber wieder auf der Wasseroberfläche nieder. Blässhühner schwimmen relativ langsam und ruhig auf Seen und Teichen umher. Besonders geschickte Flieger sind Blässhühner nicht: Sie starten immer gegen den Wind und müssen zunächst lange auf der Wasseroberfläche Anlauf nehmen, bis sie sich in die Luft erheben. Blässhühner sind zwar gesellige Vögel, streiten aber viel mit ihren Artgenossen und anderen Wasservögeln, die ihnen oder ihrem Nest zu  nahekommen. Zu ihren natürlichen Feinden zählen z. B. Fuchs, Steinmarder, Marderhund aber auch Seeadler, Weihen, Falken, Uhu und Möwen.

Fortpflanzung

Blässhühner haben bis zu zwei Bruten im Jahr in der Zeit von April bis August. Sie legen 4 bis 12 Eier, die gräulich weiß bis zu gelblich weiß mit dunklen Flecken gefärbt sind. Die Küken sind Nestflüchter und werden nur wenige Tage im Nest gehudert und mit Nahrung versorgt. Anschließend folgen sie den Eltern und verbringen die ersten Lebenswochen im Familienverband. Blässhühner geben Rufe von sich, die wie „köck” und „pix” klingen. Junge Blässhühner fiepen, um mit den Eltern in Kontakt zu bleiben. Die Jungen werden bis zu zwei Monate mit Nahrung durch das Weibchen und das Männchen versorgt, bis sie selbstständig sind. Zum Schluss kümmert sich das Männchen um die Jungen, da das Weibchen schon in einem neuen Nest mit der zweiten Brut begonnen hat. Das alte Nest wird hingegen noch weiter von den jungen Blässhühnern zum Ausruhen genutzt. Die meisten Blässhühner brüten erst im Alter von drei Jahren das erste Mal, obwohl sie bereits mit einem Jahr geschlechtsreif sind.

Nahrung

Blässhühner sind Allesfresser. Die Nahrung besteht aus Algen, Pflanzenresten, Gras, Blütenblättern von Seerosen, Insekten, Schnecken, Muscheln, Fischen und auch Brot. In der Nähe von menschlichen Siedlungen werden auch Abfall und Entenfutter nicht verschmäht.

Besonderheiten

Dem leuchtend weißem Stirnschild und Schnabel, der Blässe, verdankt der Vogel seinen Namen. An ihren kräftigen grünen Ständern befinden sich Schwimmlappen zwischen den Zehen.

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