Feldhasenmonitoring 

Der Feldhase im Rampenlicht

Die Scheinwerfertaxation ist eine Methode zur systematischen Ermittlung der Feldhasen-Populationsdichten und gilt derzeit als praktikabelste und zuverlässigste Methode und wird in Monitoringprogrammen in vielen Ländern und für populationsökologische Untersuchungen eingesetzt. Im Rahmen der Wildtiererfassung Niedersachsen (WTE) wird diese Methode nach einer standardisierten Richtlinie seit 1994 und seit 2001 im bundesweiten Wildtier-Informationssystems der Länder Deutschlands (WILD) in Referenzgebieten des Offenlandes angewendet.

Auf vorher festgelegten Fahrstrecken auf Feldwegen werden die nachtaktiven Feldhasen auf den Offenlandflächen im Leuchtfeld eines Handsuchscheinwerfers aus einem Fahrzeug heraus gezählt. Die abgeleuchteten Flächen müssen dabei gut überschaubar sein und dürfen nur niedrigen Bewuchs aufweisen. Wälder, Gehölzflächen und -ränder bleiben daher bei diesen Methoden unberücksichtigt. Die abgeleuchteten Flächen werden als Taxationsflächen bezeichnet. Diese Taxationsflächen entsprechen also der Fläche im Revier auf der eine zuverlässige Bestimmung und Erfassung der Hasen möglich ist.

Dabei sind bestimmte Vorgaben einzuhalten (Witterungsbedingungen, normierte Scheinwerfer, Taxationsfläche >200ha etc.) und bestimmte Annahmen zu treffen (Gleichverteilung der Feldhasen auf den Äsungsflächen, Feldhasen nachts beim Äsen auf den Offenlandflächen). Allerdings treffen diese theoretischen Annahmen in der Praxis nicht immer zu. Die Hasen wechseln je nach Nahrungsangebot oder bedingt durch landwirtschaftliche Bearbeitungen innerhalb ihres Aufenthaltsgebietes und halten sich mal innerhalb, mal außerhalb der Taxationsflächen auf. Dadurch treten Unterschiede in den Zählergebnissen bei Zählwiederholungen in den Referenzgebieten je Saison auf, die die Validität von Aussagen zu populationsdynamischen Kennwerten (z.B. Zuwachs- bzw. Verlustraten) beeinflussen. In der Scheinwerfertaxation-Methodenrichtlinie von WILD und WTE werden ein bis zwei Wiederholungszählungen je Referenzgebiet im Frühjahr und Herbst empfohlen. Mit dem daraus errechneten Mittelwert der einzelnen Zählergebnisse lassen sich dann zuverlässige Berechnungen zu Nettozuwachsraten berechnen. Aus den daraus gewonnenen Daten können dann Aussagen zu Populationsentwicklungen getroffen werden.

Sollten Sie in Ihrem Revier bereits seit mehreren Jahren eine Hasenzählung mittels Scheinwerfer oder Wärmebildkamera durchführen oder möchten dies zukünftig in Ihre Revierarbeit mit aufnehmen, dann können Sie sich als Referenzgebiet zur Evaluierung der Hasenbesätze in Niedersachsen anmelden. In Absprache mit dem Revierpächter werden dann Karten zu Zählflächen sowie Zählprotokolle für eine wissenschaftlich fundierte Erfassung der Hasenbesätze in Ihrem Revier zur Verfügung gestellt.


Sollten wir Ihr Interesse damit geweckt haben oder wenn Sie Fragen zu diesem Thema haben, können Sie sich gerne bei uns über folgenden Kontakt melden:

Christoph Reichler M.Sc.

Institut für Terrestrische und Aquatische Wildtierforschung (ITAW)

Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover

Bischofsholer Damm 15 • 30173 Hannover • Germany

Tel +49 511 856 7548 • Fax +49 511 856 827548

Weitere Informationen zum Feldhasenmonitoring

Die Scheinwerferzählung ist eine wissenschaftlich anerkannte und bewährte Methode, um Hasenbesätze zuverlässig und effektiv zu erfassen. In diesem Artikel zur Ermittlung des Hasenbesatzes aus der Zeitschrift Der Niedersächsische Jäger 19/2000 werden die Scheinwerferzähl-Methode genau beschrieben sowie Tricks und Tipps zur korrekten Durchführung gegeben.

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