Feldhase  (Lepus europaeus)

Jagdliches

Nachfolgende Hegemaßnahmen und Bejagungsgrundsätze wirken sich positiv auf die Feldhasenbesätze aus:

  • Feldhasen bevorzugen  strukturreiche und offene Landschaften, wobei die Feldschläge nicht zu groß werden dürfen und Deckungsstrukturen wie Hecken, Feldraine gut erreichbar sein sollten. Deshalb sollten Hecken, Hegebüsche, Windschutzgürtel und andere Deckung bietende Landschaftsbestandteile als Ökonetzwerk unter Einbeziehung bereits vorhandener Flächen angelegt werden.
  • Um Verluste zu vermeiden sollten Felder und Wiesen möglichst von innen nach außen gemäht werden. Dem Feldhasen wird somit die Möglichkeit zur Flucht gegeben.
  • Die Anlage mehrjähriger Brachen ist den einjährigen vorzuziehen, die sowohl die Deckungsfunktion im Winter erfüllen und den Feldhasen zu allen Jahreszeiten gleichzeitig ein attraktives Nahrungsangebot bieten.
  • Es sollte darauf geachtet werden, dass der Lebensraum ein abwechslungsreiches Nahrungsangebot an Wildkräutern und Gräsern, aber auch an Kulturpflanzen (Buchweizen, Klee usw.) bietet. Diese Pflanzen gewährleisten einen hohen Energiegehalt, der vor allem während der Säugezeit einen hohen Fettgehalt in der Muttermilch sicherstellt. Andererseits ermöglichen sie eine gesunde und ausgewogene Ernährung.
  • Eine Verbesserung des Lebensraumes allein führt allerdings nicht ohne weiteres zum Anstieg der Hasenbesätze. Es sollten alle zur Verfügung stehenden und den gesetzlichen Vorschriften entsprechenden Möglichkeiten genutzt werden, die Populationen der Prädatoren und hier vor allem des Fuchses auf ein angepasstes Maß abzusenken.

 

Der nachtaktive Hase ist tagsüber auf ungestörte Bereiche angewiesen, in denen er in seiner Sasse ruhen kann. In Gegenden, in denen die Äcker bei Tag und bei Nacht bearbeitet werden, wandert er ab. Deshalb sollten genügend Bracheflächen und Blühstreifen vorhanden sein, die das Ruhebedürfnis des Hasen gewährleisten.

Im Frühjahr werden ein Großteil der Jungtiere an Feldrainen und Wegrändern gesetzt. Diese sind in ausreichender Anzahl zu erhalten und Störungen zu vermeiden.

Entwicklung Jagdstrecke

Entwicklung der Feldhasenstrecke in Niedersachsen (inkl. Fallwild) seit 1957 (Anzahl Individuen)

Quelle: Niedersächsisches Ministerium für den ländlichen Raum, Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz

Die massiven Einbrüche der Jagdstrecke Ende der 1970er Jahre sind ungünstigen Witterungsverhältnisse geschuldet: Damals verursachten in Norddeutschland die extremen Winter 1978/79 und 1979/80 mit sehr hohen Schneelagen bis in den Februar hinein, hohe Einbrüche bei den Feldhasenbesätzen.  

Die Jagdzeit des Feldhasen in Niedersachsen ist vom 1. Oktober - 31. Dezember.

Virale und bakterielle Infektionserreger wie beispielsweise EBHS, Pseudotuberkulose oder Pasteurellose in der Lage die Hasenbesätze stark zu reduzieren. Zudem sind Parasiten wie Kokzidien sowie Lungen und Magen-Darmwürmer ständige Begleiter in den Hasenbesätzen und können zu hohen Verlusten führen, wenn nasskalte Witterung vornehmlich die Junghasen beeinträchtigen oder in ihrem Lebensraum nur ein unzureichendes Nahrungsangebot verfügbar ist.
In einigen Revieren wurden in den letzten Jahren weitherin immer wieder vereinzelt Fälle von Tularämie beim Hasen diagnostiziert. Darüber  hinaus –  und hier gilt besondere Aufmerksamkeit –  sind  im  Gegensatz  zur  klassischen RHD, die Wildkaninchen befällt, für den neuen Virustyp RHDV-2 auch Feldhasen empfänglich.

Jäger werden daher gebeten, aufgefundene Kaninchen  mit unklarer Todesursache zur Fallwilduntersuchung unbedingt einzusenden. Die verendeten Kaninchen, die noch in einem untersuchungsfähigen Zustand sind, können  bei den Kreisveterinärämtern oder den Lebensmittel- und Veterinärinstituten Braunschweig, Hannover bzw. Oldenburg des Niedersächsisches Landesamt für Lebensmittelsicherheit und Verbraucherschutz (LAVES) abgegeben oder zugestellt werden. Bitte bei diesen Todfunden unbedingt auf Schutz und Hygiene achten (Handschuhe anziehen etc.). Für die Einsenung finden Sie hier einen Vordruck sowie die entsprechenden Anschriften. Die Untersuchung ist kostenlos. Wichtig für die Auswertung am ITAW ist es, dass das Häkchen an der entsprechenden Stelle im Vordruck gemacht wird.

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