Feldhase  (Lepus europaeus)

Biologie

Der Feldhase galt schon in der griechischen Mythologie als heiliges Tier und wurde als Zeichen für Fruchtbarkeit der Liebesgöttin Aphrodite zugeordnet. Auch für die Fruchtbarkeitsgöttin Eostre galt der Langohr als Symbol – daher rührt auch die Verbindung zum „Osterhasen“.

Lebensweise

Außerhalb der Paarungszeit sind die Feldhasen echte Einzelgänger. Viel Zeit des Tages verbringen sie in geduckter Haltung in der so genannten Sasse, einer gut gedeckten Mulde am Boden. Der Hase stammt ursprünglich aus der Steppenlandschaft und lebt heute in unserer Kulturlandschaft.  Dort bevorzugt er strukturreiche Agrarlandschaften mit Feldgehölzen, Ackerrandstreifen und Brachflächen, die ihm Nahrung und Versteckmöglichkeiten vor Feinden bietet. In zusammenhängenden Waldgebieten und im Hoch- oder Mittelgebirge kommt er nur in geringen Dichten vor. Der Feldhase ist sehr standorttreu. Während er die meiste Zeit des Tages in Deckung verbringt, fallen die Aktivitätsmaxima in die Dämmerungs- und Nachtphasen.

Fortpflanzung

Die Fortpflanzungsperiode des Feldhasen dauert von Januar bis Oktober. Lebhafte Verfolgungsjagden mit kampfartigen Szenen weisen dann auf die Hasenhochzeit hin.  Bis zu drei bis viermal jährlich bringt die Häsin nach 42 Tagen Trächtigkeit zwei bis drei (selten vier bis fünf) Junge zur Welt, die etwa 35 Tage gesäugt werden. Eine Besonderheit stellt die so genannte Superfötation dar. In diesem Fall wird eine bereits trächtige Häsin erneut befruchtet, bevor sie gesetzt hat ("doppelte Befruchtung").

Nahrung

Der Hase ist ein selektiver Pflanzenfresser, der eine vielseitige und abwechslungsreiche Nahrung benötigt. Kulturpflanzen in Feld und Flur spielen in der Ernährung des Feldhasen saisonal eine große Rolle. So haben Untersuchungen an Mageninhalten ergeben, dass sie im Winter bis zu 90 % der Nahrung ausmachen können. Im Frühjahr, Sommer und Spätherbst überwiegen dagegen die Wildkräuter.

Besonderheiten

Neben der Superfötation ist es eine weitere Besonderheit der Lagomorphen (Hasenartige)  die Aufnahme von Blinddarmkot (die so genannte Caecotrophie). In diesem Kot sind Proteine, Fettsäuren und Vitamine (Vitamin B1) enthalten, die für das Überleben des Feldhasen lebensnotwendig sind.

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