Europäischer Iltis  (Mustela putorius)

Biologie

Der Europäische Iltis gehört zur Gattung der Wiesel (Mustela), Familie der Marder (Mustelidae), Ordnung der Raubtiere (Carnivora).

Lebensweise

Man sieht den Iltis auf Wiesen, Feldern und in Wäldern. Er ist aber kein echter Waldbewohner, sondern bevorzugt die offenen Waldränder mit ausreichend Deckung. Besonders gern lebt der Iltis in Feuchtgebieten, wobei er nicht so stark an sie gebunden ist wie z.B. der Nerz. Er lebt in Höhen bis 2000 Meter, solange er dort gute Lebens- und Nahrungsbedingungen vorfindet. Der Iltis führt eine einzelgängerische Lebensart und ist fast ausschließlich nachtaktiv. Tagsüber versteckt er sich in Reisig-, Stein-, Stroh-, Holzhaufen oder etwa in Kaninchenbauen. Im Winter zieht er in Scheunen, Ställe und alte Gemäuer.  Der Iltis hält in seinem Revier feste Wege ein („Pirschpfade“), er ist ein guter Schwimmer und Taucher, aber ein schlechter Kletterer. Mit Vorliebe jagt er an Teichen, Bächen und Flussläufen. Ab und zu findet man die Losung des Iltisses in feuchten Wiesen, denn er hält sich gerne in Wassernähe auf. Hat sich dieser zur Laichzeit der Frösche überfressen, so findet man gelegentlich auch erbrochenen Laich als Hinterlassenschaft.

Fortpflanzung

Die Paarungszeit (Ranz) liegt im März, kann aber bis Anfang Juni dauern. Die Paarung selbst dauert oft über eine Stunde, der Rüde beißt sich im Nacken der Fähe fest (Nackenbiss). Nach einer Tragzeit von 41 bis 43 Tage kommen 4 bis 8 Junge pro Wurf zu Welt. Die Jungtiere sind ca. 4 Wochen lang blind und werden etwa 5 Wochen lang gesäugt, ab der 4. Woche nehmen sie aber auch feste Nahrung zu sich. Der Rüde kümmert sich nicht um den Nachwuchs. Nach 3 Monaten sind die Jungtiere selbständig, mit 5 Monaten ausgewachsen. Bereits ab dem 9. Monat sind sie geschlechtsreif.

Nahrung

Frösche gehören zum Lieblings-Beutespektrum des Iltisses. Diese können durch seinen Biss gelähmt werden und es wird ein lebendiger Wintervorrat angelegt. Tote Frösche und Kröten werden an sandigen Stellen vom Iltis auf dem Boden gerollt. Damit versucht der Iltis vermutlich das übel riechende Hautsekret loszuwerden. Er ist ein mutiger Räuber, denn er macht auch nicht vor Schlangen halt, obwohl ihm die Immunität für das Schlangengift fehlt. Er ist ein großer Feind der Wasserratten, aber auch anderer Kleinsäuger oder Bodenbrüter. Kaninchen fürchten den Iltis, denn er verfolgt sie gerne auch bis in die Baue. Das Frettchen, die nordafrikanische, domestizierte Iltisart, wird daher auch gerne zur Baujagd eingesetzt.

Besonderheiten

Keckern, Knurren, Fauchen und Schreien; dies können Lautäußerungen des Iltisses sein. Unverkennbar ist die helle Gesichtsmaske, auch als Iltis Brille bekannt. Der Iltis ist an der Körperunterseite dunkel gefärbt, fast schwarz. Dies unterscheidet ihn von seinen Verwandten Baum- und Steinmarder. Die Unterwolle scheint hingegen gelblich durch das lange, dunkle Grannenhaar. Der Iltis Schädel ist anders als bei Stein- und Baummarder, durch eine hohe Stirnnaht gekennzeichnet. Der Iltis zählt wie auch Nerz, Hermelin und Mauswiesel zur Unterfamilie der Stinkmarder. Diesen Namen tragen sie, da bei Erregung und zur Feindabwehr ein stinkendes Sekret aus den Afterdrüsen versprüht wird.

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