Dachs  (Meles meles)

Biologie

Der Dachs ist die größte Marderart Mitteleuropas. Er zählt zu den marderartigen Raubtieren, dabei wird er in die Ordnung der Raubtiere (Carnivora) und die Familie der Marder (Mustelidae) eingeordnet.

Lebensweise

Der Dachs verbringt bis zu 70 % seiner Zeit unter Tage, was sich in seiner Anatomie, Physiologie und im Verhalten widerspiegelt. Starke Krallen, kleine Augen und Ohren, eine stromlinienförmige Körperform und eine geringe Stoffwechselrate sind typisch für das Wühltier. Es ist schwer ihn zu Gesicht zu bekommen, da er ein äußerst heimliches und zudem nachtaktives Tier ist. Außerdem halten Dachse in der kalten Jahreszeit Winterruhe, jedoch sind sie keine echten Winterschläfer. Bei der Winterruhe ist der Energiebedarf stark eingeschränkt und die Herzschlagfrequenz vermindert. Mehrmals im Winter und besonders bei günstigen Witterungsverhältnissen erwachen die Tiere, um Vorräte zu sammeln, Beute zu machen oder von gesammelten Vorräten zu fressen.

Fortpflanzung

Dachse sind gesellige Tiere, sie leben in sogenannten Clans zusammen –  oft leben sie in einer lebenslangen Dauerehe. Die Geschlechtsreife wird bei den Weibchen im 2., bei den Männchen im 3. Lebensjahr erreicht. Grundsätzlich ist eine Paarung von Januar bis Oktober möglich, die Hauptpaarungszeiten liegen im Februar bis März und Juli bis August. Die Tragzeit entspricht 45 Tagen, beim Dachs kann es aufgrund von Eiruhe zu einer verlängerten Tragezeit von 5 bis 12 Monaten kommen. Ende Februar bis Anfang April werden 2 bis 5 Junge (Welpen) in einem ausgepolsterten Nest im Bau geboren. Junge besitzen ein wolliges, rein weißes Fell und öffnen nach 3-4 Wochen die Augen. Die Säugezeit beträgt etwa 2-4 Monate. Mit 6 bis 8 Wochen verlassen die Jungtiere erstmalig den Bau.

Nahrung

Das Nahrungsspektrum des Allesfressers (Omnivore) umfasst vor allem zur Deckung seines Energiebedarfs Würmer, Mäuse, Schnecken und auch Gelege von Bodenbrütern. Aber auch der Anteil an Pflanzen wie Beeren, Obst, Wurzeln, Samen und Knollen an der Dachsnahrung kann beträchtlich sein und bis zu drei Viertel der Gesamtnahrung ausmachen. Da er jedoch alles Fressbare - vom Gelege bis zum Junghasen - was er auf seinen nächtlichen Streifzügen vorfindet aufsammelt, gilt er vor allem in seinen Hauptvorkommensgebieten, im südlichen und östlichen Niedersachsen, als ernstzunehmender Feind für das Niederwild und für alle Bodenbrüter.

Besonderheiten

Der Dachs ist ein sehr häusliches Wildtier. Er polstert seinen Bau im Inneren (Kessel) gerne mit Laub, Heu oder Moos aus. In Baunähe hat er eine Stelle, den so genannten Dachsabtritt. Dort setzt der Dachs seinen Kot in dafür gegrabene Erdlöcher. Üblicherweise bewohnt die Dachsfamilie mit einem dominanten Paar über mehrere Generationen hinweg denselben katakombenartigen Bau. Die neuen Generationen erweitern den Bau mit neuen Wohnkammern und leben so in unmittelbarer Nachbarschaft. Anders als früher angenommen sind Dachse gesellige Zeitgenossen und leben in größeren Familienverbänden zusammen. Nicht selten teilen sich aber auch Dachs und Fuchs friedlich dieselben Bauten.

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