Baummarder  (Martes martes)

Biologie

Der Baummarder gehört zur Ordnung der Raubsäuger (Carnivora) und zur Familie der Marderartigen (Mustelidae). Wie der Steinmarder, zählt auch der Baummarder zu den Echten Mardern. 

Lebensweise

Der Baummarder kann ohne weiteres in einer Nacht rund 5 - 7 km aber auch bis zu 15 km zurücklegen. Dabei bewegt er sich überwiegend am Boden, obwohl er ein geschickter Kletterer ist. Das Revier des Männchens ist bis zu 30km² groß (je nach Nahrungsangebot) und schließt das Revier mehrerer Weibchen ein. Adler, Uhu und Luchs sind natürliche Feinde des Baummarders, spielen aber aufgrund ihres seltenen Vorkommens eine geringe Rolle. So bleibt vor allem noch der Fuchs, vor dem sich der Baummarder in Acht nehmen sollte. Zumeist ruht er in Baumhöhlen, ausgedienten Greifvogelnestern oder auch besetzten Eichhörnchenkobeln – selten sieht man ihn auch mal vollgefressen auf einem bequemen Ast in luftiger Höhe in der Sonne liegen. Als Marderbäume bezeichnet man dicke, alte, absterbende Bäume mit vielen Höhlen, denn dort trifft man oft auf den Baummarder beim Ausneuen (Verfolgen der nächtlichen Spur im Schnee bis an das Tagesversteck).

Fortpflanzung

Prinzipiell ist der Baummarder ein Einzelgänger, nur während der Paarungszeit (Ranz) im Hochsommer, von Ende Juni bis Mitte August, kann man ihn unter Artgenossen beobachten. Neun Monate später, im April, werden meist drei Junge geboren. Das Ei nistet sich zunächst in Keimruhe bei der Fähe ein, so dass die Entwicklung des Embryos im Winter ruht. Die Jungen kommen blind und nackt zur Welt und sind nach 3-4 Monaten selbstständig. Obwohl Baummarder schon mit etwa 14 Monaten geschlechtsreif sind, pflanzen sie sich oft erst im 3. Lebensjahr das erste Mal fort.

Nahrung

Der Baummarder ist ein wahrer Allesfresser. Sein Beutespektrum reicht von kleinen Säugetieren, Reptilien und Amphibien über Vögel, Insekten und Aas bis zu pflanzlicher Kost in Form von Nüssen und Früchten. Allerdings liegt eine deutliche Präferenz auf kleinen Säugetieren wie Eichhörnchen und Wühlmäusen sowie auf Vögel und deren Gelege. Gerne bedient er sich auch bei den Höhlenbrütern, wie beispielsweise beim Specht. Er ist ein ausgezeichneter Kletterer, angelt sich mit seinen Vorderpfoten problemlos Eier oder Jungvögel aus der Höhle. Geschickt horcht er an den Baumstämmen und lotet aus, ob sich die Elterntiere im Nest befinden. Der Baummarder  gilt als Hauptfeind des Eichhörnchens, denn diese schlafen nachts im Kobel, wo der nachtaktive Baummarder sie hervorragend im Überraschungsangriff findet.

Besonderheiten

Der Baummarder wird aufgrund seines gelben Kehlflecks auch gerne als „Gelbkehlchen“ bezeichnet. Dies ist auch ein Kriterium zur Unterscheidung von Baum- und Steinmarder, denn bei letzterem ist dieser Kehlfleck eher weiß und gabelt sich zu den Läufen hin. Weitere Unterscheidungskriterien sind der Nasenspiegel, der beim Baummarder dunkel ist, beim Steinmarder hingegen hell bzw. fleischfarben. Auch die Pfoten „Branten“ genannt unterscheiden sich: Währen die Sohlen beim Baummarder stark beharrt sind, sind sie es beim Steinmarder wenig bis gar nicht.

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