Kolkrabe  (Corvus corax)

Biologie

Der Kolkrabe gehört zu den Rabenvögeln (Corvidae).

Lebensweise

Zu den Unterscheidungsmerkmalen gegenüber der Rabenkrähe zählen der keilförmige Stoß, ein stärkerer Schnabel und eine größere Körperform (Flügelspannweite bis 1,20m). Der Kolkrabe führt eine monogame Dauerehe. Trotzdem ist das Paar im Spätwinter bei spektakulären Balzflügen zu beobachten. Zu Zweit wirbeln sie in Loopings oder in Sturz- oder Wellenflügen durch die Luft. In der Winterjahreszeit ist er auch in Schwärmen anzutreffen – insbesondere auf Müllplätzen, die von ihm majestätisch abgeschritten werden. Der Kolkrabe ist als besonders klug und sogar lernfähig bekannt.

Fortpflanzung

Ende Februar bis Anfang März legt das Weibchen dann 4-6 für den großen Vogel extrem kleine Eier in das oft mehrfach genutzte Nest (Reisighorst auf hohen Bäumen oder in Felsnischen). Durch die Mehrfachnutzung wächst das Nest allmählich über die Jahre in die Höhe. Die Kolkraben sind bestimmt keine Rabeneltern, hier handelt es sich um einen Trugschluss. Die Jungvögel hüpfen schon früh während ihrer 40-tägigen Nestlingszeit einmal aus dem Nest und erscheinen dabei sehr unbeholfen. Doch die Eltern würden eher ihr Leben riskieren, als dass den Jungen etwas geschieht. 

Nahrung

Kolkraben sind Allesfresser, der tierische Anteil am Nahrungsspektrum ist jedoch deutlich höher. Er reicht von Insekten, Mäusen über Vogelgelege bis zum Jungwild. Die  Kolkraben warten während der Geburten von Kälbern oder Lämmern auf die Nachgeburt oder etwaige Totgeburten, von denen sie sich ernähren. Es konnte auch schon vielfach beobachtet werden, dass Kolkraben liegende Rinder hacken, dies ist jedoch kein Angriff , sondern soll die Tiere zum Aufstehen bewegen, da Rinder bei Aufstehen Kot fallen lassen, in dem die Kolkraben nährstoffreiche Nahrung finden. Darüberhinaus wurden in Einzelfällen Übergriffe auf neugeborene Lämmer beobachtet.

Besonderheiten

Bis zu 30 verschiedene Ruftypen, einschließlich des Gebells der Hunde, hat der Kolkrabe in seinem Repertoire. Sein Ruf Korrk, Korrk, Korkk ist über weite Entfernungen hörbar. Vermutlich verhalf ihm dieser auch lautmalerisch zu seinem Namen.

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