Höckerschwan  (Cygnus olor)

Biologie

Höckerschwäne gehören in die Unterfamilie der Gänse und somit in die Familie der Entenvögel. Der Höckerschwan ist mit bis zu 1,60 Meter unser größter heimischer flugfähiger Wasservogel; das Männchen kann ein Gewicht von bis zu 14 Kilogramm erreichen. Bevor der Schwan nach der Vollmauser im zweiten Lebensjahr weiß wird, ist er grau-braun gefärbt. Auch der Schnabel verfärbt sich von grau-fleischfarbend nach orange-rot.

Lebensweise

Hierzulande sind Höckerschwäne Standvögel. Dazu kommen Wintergäste aus dem Nordosten. Auf großen Binnengewässern und Meeresbuchten sammeln sie sich im Spätsommer zur Mauser.

Er ist häufig stumm, aber seine Flügelschläge produzieren ein pfeifendes Geräusch. Sein Ruf ist ein explosives, schnarchendes „hiorr“. Drohend gibt er auch ein scharfes Fauchen von sich.

Er ist wenig scheu und zeigt im Brutgebiet oft ein aggressives Verhalten. Dann baut er sich mit segelartig augestellten Flügeln und zurückgezogenem Hals vor Menschen, Hunden und anderen Schwänen auf. Im Wasser gründelt er auf der Suche nach Nahrung. Sein Nest baut er aus Schilf und Zweigen am Ufer oder auf dem Wasser.

Fortpflanzung

Erstmals brüten Schwäne im dritten oder vierten Lebensjahr. Wenn sie es bis dahin geschafft haben, sind sie einigen Artgenossen weit voraus. Die Mortalitätsrate bei Jungschwänen ist sehr hoch, nur 11% der Jungvögel kommen selbst zum Brutgeschäft. Das Brutgeschäft übernehmen beide Geschlechter, die Schwanenehe ist zu 97% eine Bindung fürs Leben. Das Nest fällt durch die enorme Größe auf; es wird häufig im nächsten Jahr wieder genutzt und man findet es auf kleinen Inseln oder im flachen Wasser. Zehn Tage braucht das Schwanenpaar, um das Nest zu bauen oder es zu renovieren. Die 5-8 Eier werden bis zu 38 Tage bebrütet und bewacht. Das Weibchen nimmt in dieser Zeit kaum Nahrung zu sich und geht dann auch noch direkt nach dem Brutgeschäft in die Mauser. Nach dieser Zeit hat sie einen enormen Nahrungsbedarf.  Der junge Familienverband bleibt bis zur nächsten Brutsaison zusammen. Die noch kleinen Küken werden in den ersten Monaten gerne von der Mutter beim Schwimmen zwischen den Schwingen über das Wasser transportiert, so haben große Hechte keine Chance.

Nahrung

Der Höckerschwan lebt von Wasserpflanzen und den daran befindlichen Kleintieren (Muscheln, Schnecken, Wasserasseln), die er mit seinem langen Hals unter Wasser durch Gründeln erreicht. Außerhalb des Wassers äsen die Schwäne Gras, Getreide und auch gerne Raps.

Besonderheiten

Im Mittelalter galt die Schwanenhaltung auf den offenen Gewässern als Hoheitsrecht, sie war somit den Monarchen der Zeit zugehörig. Sein weißes Aussehen wie auch der rauschende, metallisch klingende Flügelschlag, wenn der Schwan langsam und kraftvoll durch die Lüfte gleitet, verhalfen ihm sicherlich zu dieser prominenten Stellung.

Der älteste beringte Wildvogel war über 28 Jahre.

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