Haselwild  (Tetrastes bonasia)

Biologie

Das Haselwild gehört wie das Birk- und Auerwild zu den Rauhfußhühner. Mit 35–36 cm Länge ist das Haselhuhn etwa so groß wie ein Rebhuhn. Seine Oberseite ist grau bis rotbraun, die Unterseite weißlich-schwarz gemustert. Die Kehle ist rotbraun und der relativ lange Schwanz hat eine schwarze Querbinde und ist am Ende weiß gesäumt. Bei Erregung können beide Geschlechter die Kopffedern aufstellen (Holle).

Lebensweise

Das Haselhuhn benötigt unterholzreiche Wälder mit einer vielseitigen Artenzusammensetzung und mit einer reichen horizontalen und vertikalen Gliederung. Gute Haselhuhnbiotope weisen Laubbäume, eine nicht zu dichte Kraut-, Hochstauden- und Zwergstrauchschicht, die Beeren als Nahrung anbieten, sowie Dickichte auf. Das Haselhuhn ist ein ausgesprochener Standvogel, bei dem es nur kleinräumige Ortsveränderung in Abhängigkeit von Deckungsmöglichkeiten und der Verfügbarkeit von Nahrung gibt. Während des Winterhalbjahres verbringen die Vögel in schneereichen Regionen den größten Teil des Tages in Schneekammern. Haselhühner können zur Beute aller ausreichend großen Raubtiere werden, die in ihrem Verbreitungsgebiet vorkommen. Zu typischen Fressfeinden zählen Habicht, Sperber, Rotfuchs, Vielfraß, Baummarder, Zobel und Hermelin.

Widrige Wetterbedingungen haben großen Einfluss auf den Bestand an Haselhühnern. Während der Schlupfphase und in den ersten Lebenstagen der Küken können längere Kälteeinbrüche mit Regen zu einem völligen Verlust der Brut führen.

Fortpflanzung

In gut versteckten Nestmulden am Boden werden die 5 bis 10 Eier gelegt. Die Eltern verteidigen gemeinsam das Brutrevier. Nach 25 Tagen schlüpfen die Küken, dann betreut die Henne die Familie alleine. Als Nestflüchter entwickeln sich die Küken sehr schnell. Nur bei Bedarf werden sie von der Mutter gehudert. Die ersten Flugversuche machen sie bereits mit vier Tagen und nach 14 Tagen sind sie vollkommen flügge. Dann werden sie von beiden Elterntieren noch weitere drei Monate geführt. 

Nahrung

Wie alle Hühner ernährt sich das Haselwild von feinen Blättchen, Knospen, Beeren, Sämereien und Farnkraut. Die Küken hingegen benötigen in der ersten Lebensphase tierische Eiweiße, die sie über Insekten, Larven, Raupen oder Ameisenpuppen zu sich nehmen. Dazu scharren sie auch gerne an stehendem oder liegendem Totholz im Wald. 

Besonderheiten

Das Haselhuhn lebt allerdings als einziges Waldhuhn monogam. Bei der Herbstbalz finden sich die Paare zusammen, manchmal verbringen sie dann auch den Winter gemeinsam. Die eigentliche Paarung findet aber erst während der Frühjahrsbalz statt. Das Haselhuhn verrät seine Anwesenheit im März/Mai durch den markanten Balzruf: ein sehr hoher, scharfer Pfiff siiiiie-siie-sie

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